Spielgemeinschaften
Sind Tausend Lottospieler erfolgreicher?
Für wenig
Geld möglichst hohe Gewinnchancen. Das ist sehr vereinfacht der Grundgedanke,
um an einer Spielgemeinschaft teilzunehmen. Einige oder viele Lottospieler
schließen sich zusammen, um mit ihren gemeinsamen Einsätzen, gemeinsam
viele Tippreihen zu spielen. Daraus folgt, dass die
Gewinnwahrscheinlichkeit einer Spielgemeinschaft wächst, je mehr Tippreihen
sie spielt. Sie muss aber auch im Gewinnfall die Gewinnsumme unter allen
Spielteilnehmern aufteilen.
Die theoretisch
höhere Gewinnchance einer Tippgemeinschaft ist
aber keine Garantie dafür, dass eine von ihren vielen Tippreihen gewinnen
wird; genauso wie es keine Garantie geben kann, dass Sie als Einzelspieler mit
ihrer einzigen Tippreihe nicht gewinnen werden.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer privaten Spielgemeinschaft
und einer gewerblichen Spielvermittlung.
Private Tippgemeinschaften gibt es in vielfältiger Form: ein paar
Arbeitskollegen, ein paar Vereinsfreunde, Tippgemeinschaften unter Nachbarn oder
Tippgemeinschaften unter Freunden. Es hat sich ein Freiwilliger gefunden, der
alles Organisatorische in die Hand genommen hat: Geld einsammeln, Tippscheine
abgeben, Gewinne aufteilen.
Diese Tippgemeinschaften werden von Natur aus klein bleiben. Sie
haben aber den entscheidenden Vorteil, dass alle Einsätze für Lottoscheine
ausgegeben werden.
Um in einer größeren Tippgemeinschaft zu spielen, kann man den
Service gewerblicher Anbieter nutzen.
Dies ist aber auch der
einzige Grund, warum man solch einer
Spielgemeinschaft beitreten soll: Eben um mit vielen Spielern ganz viele Tippreihen
zu spielen.
Einer der bekanntesten gewerblichen Spielvermittlern ist Faber.
Aber bei einer Websuche nach Tippgemeinschaften werden Sie sehen, dass es ein
paar Dutzend gibt. Von einem gewerblichen Spielvermittler spricht man, wenn er
nachhaltig Gewinn erzielen will.
Egal, womit jeder dieser Anbieter wirbt, eines muss klar sein:
Diese Anbieter lassen sich die Arbeit, die sonst ein Freiwilliger in einer
privaten Tippgemeinschaft macht, bezahlen. Und diese Anbieter wollen dabei auch
noch ein paar Geldscheine verdienen. Das bedeutet zwangsläufig, dass nicht alles
eingezahlte Geld der Teilnehmer für Spieleinsätze verwendet wird.
Hier sollte für Sie das erste Kriterium für die Auswahl einer
Spielgemeinschaft sein:
Das Gesetz (Staatsvertrag zum Lotteriewesen vom 01.07.2004) verlangt,
dass mindestens zwei Drittel der Spieleinsätze auch tatsächlich beim
Anbieter (Lottogesellschaft) abgegeben werden.
Die Praxis sieht da wohl anders aus. Abgesehen davon, dass man nicht ohne
weiteres sieht, welcher Betrag wo bleibt, streichen die Veranstalter doch
einiges an "Verwaltungsgebühren" ein.
Im weiteren fällt es schwer, die einzelnen Anbieter zu
vergleichen, da die Angebote scheinbar so Vielfältig sind, wie es Anbieter gibt.
Folgende Faustformel soll helfen, einen Vergleich anzustellen:
-
Was spielt die
Tippgemeinschaft: wie viele Tippreihen, Spiel77, Super6
-> Tippkosten
-
Wie viel kostet ein
spielbarer Anteil an dieser
Tippgemeinschaft
-> Anteil
-
Wie viele Teilnehmer
gibt es pro Tippgemeinschaft
-> Teilnehmer
Bewertung = |
Tippkosten |
|
Anteil * Teilnehmer |
|
Nun muss man
das Angebot eines Anbieters auseinander nehmen, bis man die nötigern Daten
hat. Zugegeben, bei den meisten fällt es schwer, bei einigen gelingt es gar
nicht.
Obwohl der
bereits genannte Staatvertrag genau diese Information "vor
Vertragsabschluss" zwingend vorschreibt, "in Textform klar und
verständlich". (§14 Abschnitt 3)
Bei unserer
Recherche konnten wir nur bei drei Anbietern eine klare Aussage finden, was von dem
eingezahlten Geld für das Lottospielen verwendet werden soll, wenn auch
irgendwo tief im Seitendschungel verborgen.
Die folgende Tabelle von gewerblichen Anbietern
repräsentiert den Stand vom 20.Sept.2004 und entspricht lediglich dem
Verständnis der Verfassers.
Um eine
Vergleichbarkeit zu erhalten wurde jedes Angebot auf den kleinsten
spielbaren Anteil heruntergerechnet und alle Zusatzleistungen
herausgenommen. (Ein Spiel77 kostet immer 1,50 Euro, eine individuelle
Tippreihe immer 0,75 Euro, also raus damit)
Bitte informieren Sie sich selber,
welche Konditionen der jeweilige Anbieter zur Zeit hat.
Tabelle wird demnächst
bereit gestellt...
*Es ist zu
beachten, dass Verwaltungskosten tatsächlich entstehen. Der Treuhänder muss
bezahlt werden, die Mitarbeiter zur Erfassung und Verwaltung der
Tippgemeinschaft, Web-Auftritt, Kontobewegungen,
Werbung, nein, die nicht, Mercedes für den Chef, Pralinen für die
Sekretärin...
Im Ernst: Eine Gebühr für die Dienstleistung ist in
Ordnung. Wie hoch die ausfallen darf, entscheiden Sie durch Ihre Teilnahme oder
Nichtteilnahme.
Zu weiteren
"Vorteilen" einer Tippgemeinschaft:
-
gewinnoptimierte
Tippreihen
-
quotenoptimierte
Tippreihen
-
vielleicht auch
beides zusammen
Tippgemeinschaften können ebenso wenig wie jeder andere
Lottospieler die Lottozahlen voraus sagen. Wer also sagt, seine Tippgemeinschaft
spiele gewinnoptimierte Tippreihen, sollte hinzufügen, dass dieses nur
theoretisch der Fall ist. Sicher gibt es
,
um weniger gewinnträchtige Tippreihen auszuschließen. Eine Garantie dafür, dass
diese Tippreihen auch gespielt werden, gibt es nicht
Wer behauptet, er würde
quotenoptimierte Tippreihen haben, kann diese nur auf Ziehungen der Vergangenheit ableiten.
Woher will er wissen, welche Tippreihen z.B.
spielen werden oder jede andere Spielgemeinschaft? Er kann es nicht wissen, genau so wenig wie
er wissen kann, ob nicht hundert andere Lottospieler ihre Tippreihen nach dem
gleichen Algorithmus zur Quotenoptimierung erstellt haben, wie er.
Gewerbliche
Tippgemeinschaften werben gern damit, dass sie einen Treuhänder eingesetzt
haben. Sie müssen es tun. Wie würden sie Werbung eines
Lebensmittelhändler empfinden, der anpreist, dass seine Ware das
Haltbarkeitsdatum nicht überschritten hat?
Haben wir einen von
den Spielvermittlern gepriesenen Vorteil vergessen?
Sie können uns,
wenn Sie wollen, darauf hinweisen.
Wenn Sie allein spielen wollen, um den Gewinn für sich zu haben,
tun Sie es.
Wenn Sie die Gewinnwahrscheinlichkeit steigern und einer einer
Tippgemeinschaft beitreten wollen, tun Sie es.
Erst im Nachhinein, im Falle eines Gewinnes der einen oder
anderen Entscheidung, wird die Theorie zur Wahrheit.
Scheuen Sie sich nicht, den Veranstalter konkret nach den Kosten für einen
Anteil und die darin enthaltene Servicegebühr zu fragen.
Wenn er es ihnen nicht sagen will, werden Sie sicher wissen, warum nicht.
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